Wildes Derby-Spektakel endet 3:3
Der SC Edermünde hat sich in einem verrückten Derby nach einem 0:2-Rückstand mit 3:3 von der FSG Gudensberg getrennt. Für Christian Keppel war es das erste Unentschieden in einem Pflichtspiel, seitdem er den SCE betreut. Ausgerechnet im Testspiel vor der Saison gegen die FSG Gudensberg beim Hütt-Cup hatte er ein weiteres Remis erfahren müssen.
An das Spiel vom Hütt-Cup erinnerte auch die erste Hälfte am Sonntag in Holzhausen. Die ersten Minuten gehörten nämlich ausschließlich den Gästen. Der sichtlich angeschlagene Moritz Schüßler verursachte nach zwei Minuten einen Elfmeter, den Tom Siebert stark zum 0:1 verwandelte (3.). Bruder Nick nutzte zehn Minuten später einen Fehlpass von Niklas Trulsen zum 0:2 (12.). Die Hausherren waren im Duell der beiden jüngsten Mannschaften der Liga von den ersten beiden Spieltagen noch überhaupt nicht in der Partie. Schüßler wurde verletzungsbedingt durch den starken Niklas Andräß ersetzt und somit auf Dreierkette umgestellt. Mit der taktischen Neuordnung und dem damit verbundenen Tempo im Edermünder Angriffsspiel kam die Wefringhaus-Elf zunächst überhaupt nicht klar. Und so gehörten die zweiten 25 Minuten der ersten Hälfte, wie schon beim Hütt-Cup den Edermündern. Felix Mertsch setzte seinen eigenen Nachschuss von der Strafraumkante ins verwaiste FSG-Gehäuse zum 1:2-Anschluss (21.), bevor Robin Zadach per Volley (23.) und wiederum Felix Mertsch von der Grundlinie scheiterte (24.). Dann aber war der Vorsprung der Gudensberger schon dahin, als Arne Schöfer einen herrenlosen Ball nach einer Mertsch-Ecke innerhalb des Fünfers ins Netz knallte (27.). Schöfer selbst, der in der Folge den umtriebigen Tom Siebert im Griff hatte, klärte dann in höchster Not vor eben jenem Siebert (41.) und nach dem Abschluss aus spitzem Winkel von Felix Mertsch ging es in die Kabinen (44.).
Aus denen kam die FSG wieder besser raus. Zunächst musste der 17-Jährige Jonah Goebel in seinem Liga-Debüt gegen Carlos Rohmann sehenswert parieren (46.), bevor ihn die Latte nach einem Kopfball vor einem Gegentor bewahrte (47.). Nach einer weiteren Gudensberger Ecke konterte der SCE gnadenlos. Felix Mertsch fand seinen Bruder mit seiner dritten Torbeteiligung per Traumpass und der vollendete mustergültig (51.). Nun entwickelte sich ein offenes Spiel, dass beide Mannschaften noch für sich hätten entscheiden können. Zum Beispiel als ein FSG-Spieler völlig frei im Strafraum drüber schoss (59.) oder als Leroy Bawuahs Kopfball daneben ging (61.). Die größte Chance auf die Vorentscheidung hatte Jonathan Mertsch, der alleine an Christoph Rausch scheiterte (69.). Die FSG hatte aber noch Finn Pfalzgraf, der mit einem satten Distanzschuss die erste Niederlage gegen den SCE seit zehn Jahren abwenden konnte (78.). Hätte Felix Mertsch in der 90. Minute nicht an den Pfosten, sondern ins Tor geschossen, wäre ein Edermünder Sieg dem ausgeglichenen Spiel wahrscheinlich auch nicht gerecht geworden. Dann beendete der sehr gute Schiedsrichter Christoph Rübe die Partie, in der die Zuschauerinnen und Zuschauer ein wahres Derby-Spektakel sehen durften.
Der SCE bleibt in diesem Kalenderjahr weiterhin ohne Liga-Niederlage und wird versuchen, sich am kommenden Sonntag um 15 Uhr in Schrecksbach für das Pokal-Aus zu revanchieren.
Aufstellung: Goebel, Einwächter, Schüßler (15. Andräß), Schöfer, Zadach (61. Krah), Bachmann, Heerdt, N. Trulsen, F. Mertsch, J. Mertsch, Bawuah (75. Siebert)
Tore: 1:2 F. Mertsch (21.), 2:2 Schöfer (27.), 3:2 J. Mertsch (51.)
Nächste Spiele:
24.08. 15:00 Uhr Schrecksbach – SCE in Schrecksbach
27.08. 19:00 Uhr Schauenburg – SCE in Hoof
31.08. 15:15 Uhr SCE – Mengsberg in Holzhausen
